Warum schadet ein trockener Mund meinen Zähnen?

Babys sabbern gerne und spätestens beim Zahnen läuft ihnen ständig die Spucke aus dem Mund. Das ist manchmal etwas lästig, aber nicht weiter schlimm. Andersherum schon. Ältere Patienten leiden häufig unter einem zu trockenen Mund. Der Mediziner spricht dann von einer so genannten Xerostomie. Zu den Folgen gehören ein erhöhtes Kariesrisiko und eine empfindliche Mundschleimhaut. Denn Speichel ist sehr wichtig für die Mund- und Zahngesundheit.

Was sind die Ursachen für Mundtrockenheit?

Am weitesten verbreitet ist das Auftreten von Xerostomie im Zusammenhang mit der Einnahme von Medikamenten. Ältere Menschen mit chronischen Erkrankungen oder allgemeinen Beschwerden sind besonders betroffen. Sie nehmen meist mehrere Medikationen mit verschiedenen Wirkstoffen am Tag ein. Gängige Präparate wie Analgetika, Antihistaminika, Antihypertonika, Antidepressiva oder Diuretika können ein Nachlassen des Speichelflusses verursachen.

Warum ist Speichel so wichtig?

Der Speichel übernimmt sehr wichtige Aufgaben beim Sprechen, Schmecken, Kauen und Schlucken, Reinigen der Mundhöhle und beim Schutz der Weich- und Hartgewebe. Deshalb kann sich eine reduzierte Speichelproduktion sehr ungünstig auf die Mundgesundheit und damit auch auf die allgemeine Gesundheit auswirken. Ist die Spülfunktion beeinträchtigt, sammelt sich sehr schnell ein bakterieller Biofilm an. Proteine, die die Anhaftung und das Wachstum von Mikroorganismen hemmen, stehen aufgrund des Speichelmangels nicht ausreichend zur Verfügung. Genauso fehlen die Puffersysteme, die Säure neutralisieren und die Zahnhartsubstanz gegen deren Angriffe schützen können. Zudem können wichtige Mineralien, wie Kalzium, nicht transportiert werden. Das Kariesrisiko steigt deutlich an. Weitere Folgen des trockenen Mundes sind Schwierigkeiten beim Kauen und Schlucken, ein veränderter Geschmacksinn und Mundgeruch. Meistens essen Betroffene weniger oder bevorzugen weich gekochte oder flüssige Nahrung. Dies führt zu einer Schwächung der Kaumuskulatur und Ernährungsdefiziten, die sich nachteilig auf den Allgemeinzustand auswirken.

Was kann der Zahnarzt tun?

Patienten, die unter Mundtrockenheit leiden, sollten in jedem Fall ihren Zahnarzt aufsuchen. Er wird eine Fluoridierung als schützende Maßnahmen gegen Karies und Erosionen (Verlust der Zahnhartsubstanz) durchführen. Die Applikation eines fluoridhaltigen Lacks gehört zu den effektiven Schutzmaßnahmen. Zu Hause sollten Patienten neben der Zahnpasta meist ein fluoridhaltiges Gel benutzt. Im Vergleich zu einer Spüllösung wird es direkt auf die Zähne aufgetragen, sodass die Inhaltsstoffe sofort an Ort und Stelle wirken können.

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